Unserer Gast Prof. Stefan Kühl, Systemtheoretiker der Universität Bielefeld, appeliert in dieser Folge an die Unterscheidung von Team und Gruppe. Es sei eine naive Vorstellung, Gruppe und Team als soziale Systeme gleichzusetzen, und die Folgen daraus seien für Organisationen umso dysfunktionaler.
Kühl geht der Unterscheidung von Team und Gruppe auf den Grund (Hierarchie, Mitgliedschaft und Zweck), stellt Funktionalitäten und Dysfunktionalitätenvon höherer Autonomie in Teams dar und argumentiert, dass die „New Work Szenein Prenzlauer Berg“ eine illusionäre Luxusdebatteführe, wenn sie mehr personale Erwartung und Beziehung, sprich: eine zunehmende Fusion von Team und Gruppe, in Organisationen fordere.
Abschließend setzt sich Kühl kritisch mit der Übertragung von Lerneffekten in der Gruppendynamik auf die Organisationspraxis auseinander: Gruppendynamik-Trainings, Intergruppen-Trainings und Org.labs würden nichts mit Organisationen zu tun haben; sie simulieren lediglich Freundeskreise (Gruppen). Man lerne extrem wenig über Organisationen, weil gerade die formale Rollenbildung (Hauptmerkmal in Organisationen und Teams) fehle.
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